SPEX – das Perspektivtraining – Wege aus der Gewaltspirale

Das Projekt auf einen Blick

Das Projekt „SPEX – Das Perspektivtraining – Wege aus der Gewaltspirale“ strebt an, bei jungen Menschen Perspektiven auf ihr Verhalten und auf ihr Umfeld zu verändern.

Das Training begleitet eine gelingende Ausgestaltung eigener Lebensperspektiven und senkt damit das Ausmaß der Gewaltbereitschaft bei den Adressat*innen. Hierfür werden wichtige lebensweltliche Herausforderungen erschlossen und mit Hilfe lebensweltorientierter / jugendkultureller Methoden nach den Prinzipien der Beteiligung und Niedrigschwelligkeit gerahmt. So sollen konstruktive Zukunftsideen ohne Gewalt entwickelt und hierfür relevante Kompetenzen (z.B. Widerspruchs- und Frustrationstoleranz) gefördert werden. Durch die Reflexion und Bearbeitung von etablierten Konfliktlösungsstrategien werden alternative Verhaltensweisen entwickelt und die eigene Konfliktfähigkeit gestärkt.

Das Perspektivtraining will die eigenen Lebensperspektiven gelingend begleiten, um die Gewaltbereitschaft zu senken.

Das Training stärkt Persönlichkeit und Selbstbewusstsein, fördert Resilienz gegen Gruppendruck und verbessert das Konfliktmanagement sowie die Lebensperspektiven.

Zielgruppe

Das Perspektivtraining richtet sich an junge Menschen im Saale-Holzland-Kreis im Alter von 14 bis 27 Jahren, die durch gewalttätiges Verhalten auffallen. Adressiert werden Teilnehmende jeden Geschlechts, mit und ohne Behinderung sowie milieu-übergreifend und herkunftsunabhängig. Das Konzept integriert u.a. Teilnehmende, die von Multiproblemlagen (Suchterfahrungen, Gewalt in der Familie, instabilen Beziehungen etc.) geprägt sind.

Das Training ist für junge Menschen im Saale-Holzland-Kreis, die durch gewalttätiges Verhalten auffallen.

Perspektivtrainings / Formate

im Einzelsetting

18 Sitzungen à 1,5h

im Gruppensetting

10 Sitzungen à 2h

  • Beide Formate beinhalten eine Vorgesprächsphase von fünf Sitzungen. Danach wird gemeinsam mit der vermittelnden Instanz fachlich eingeschätzt, welches Format für den Lernprozess der Teilnehmenden geeigneter ist.
  • Das Training sieht vor, das Umfeld der jungen Menschen zu integrieren. Die Teilnehmenden können ihren Bezugspersonen einen Einblick in die Entwicklungen geben und auch die Bezugspersonen können Impulse für den Prozess setzen.
  • Es werden fallspezifische Bedarfe über das Training hinaus oder für das Umfeld (z.B. Elternberatung, systemische Familienhilfe) angeraten und ggf. initiiert.

Das Umfeld wird in das Training integriert.

Ab 2026 ist die Arbeit mit Peer-Trainer*innen geplant

  • Ehemalige Teilnehmende werden hierfür ausgebildet und so langfristig an das Projekt gebunden.

Ehemalige Teilnehmende werden als Unterstützung für Gruppentrainings ausgebildet und so langfristig an das Projekt gebunden.

Ziele im Perspektivtraining

Ziel 1:
Die Perspektive auf die eigene Zukunft, frei von Gewalt, verändern und diese planen

Die Entwicklung eigener Lebensperspektiven und sinnstiftender Lebensinhalte sind zentrale Ziele des Trainings. Die Teilnehmenden werden beim Finden einer produktiven (jugendkulturellen) Freizeitgestaltung unterstützt. Auch das Thema Zukunftsplanung wird in den Blick genommen, um den Teilnehmenden Orientierung und Entlastung zu bieten.

Ziel ist die Entwicklung eigener Lebensperspektiven, frei von Gewalt.

Ziel 2:
Über das eigene Leben reflektieren

Eigene Themen von Teilnehmenden werden gründlich besprochen und Fragen gestellt, die zum Nachdenken anregen. Sie können dadurch für sich besser nachvollziehen, wie ihre Denkweisen und Handlungen zusammenhängen. Das bietet Erkenntnisse, die eine selbstbewusste Perspektive auf die eigene Handlungsfähigkeit fördern.

Bei den Teilnehmenden soll ein Reflexionsprozess angestoßen werden.

Ziel 3:
Konfliktfähigkeit stärken

Teilnehmende werden im Training in die Lage versetzt, Muster der eigenen Gewaltanwendung zu erkennen. Dabei werden Einstellungen, die Gewalt befürworten, hinterfragt. Statt gewalttätiger Handlungen sollen alternative und individuell bedürfnisorientierte Möglichkeiten gefunden werden, Konflikte und Probleme zu lösen. Ein weiterer Effekt des Trainings ist die Stärkung der Persönlichkeit und des Selbstbewusstseins, sodass Teilnehmende Resilienz gegenüber gewaltaffinen Peer-Druck-Dynamiken entwickeln. Dies versetzt Adressat*innen schließlich in die Lage, in Konflikten und mit Blick auf das Erreichen der eigenen Lebensperspektiven zufriedenstellender zu agieren.

Die Teilnehmenden werden im Trainingsverlauf darin gestärkt, die eigene Benachteiligung zu reflektieren, diese allerdings nicht als strukturelle Verantwortungsabgabe für destruktives Verhalten zu akzeptieren. Vielmehr geht es darum, auch benachteiligte Personen für eine eigenverantwortliche Lebensführung ohne Gewaltanwendung zu empowern.

Die Teilnehmenden lernen, über ihre eigene Benachteiligung nachzudenken ohne es als Entschuldigung zu nutzen.

Downloads

Flyer des SPEX-Projekts (PDF ca. 135 KB)

Kontakt

03643 /878 81 87

mail@distanz.info

Laufzeit des Projekts

01.01.2025 bis 31.12.2027

Gefördert durch